„Was wünschst du dir?“ – Ein leuchtendes, lebendiges Augenpaar schaute mich an. Der unendlich warme, liebevolle Blick meines Inneren Kindes berührte direkt meine Seele, erwärmte mein Herz. Die Frage war nicht abwegig zu Beginn des neuen Jahres. „Neues Jahr, neue Visionen, neue Ziele“. Dass mich das mein Inneres Kind fragte, hat mich berührt, aber gleichzeitig fühlte ich mich etwas unwohl. Ich bin nämlich nicht so gut im Wünschen. Ja, was wünsche ich mir eigentlich? Da fällt mir seit vielen Jahren immer wieder nur die eine Sache ein: Ich wünsche mir, glücklich zu sein, glücklich zu bleiben. Ich bin der Meinung, das reicht. Aber so, wie mich jetzt dieses Augenpaar anschaute, wusste ich, spürte ich: Jetzt rutschen wir in eine andere Ebene dieses Themas hinein.

Mein Inneres Kind hatte wieder etwas mit mir vor.

„Schau mal“, sprach es erneut zu mir, unendlich liebevoll und sanft. „Träume sind gut und wichtig, oder?“ Ja, Träume sind gut und wichtig. Aus Träumen ist das Leben gewebt. Träume und Visionen bewegen die Menschen, bewegen die Welt. „Genau“, lächelte mein Inneres Kind und sprach weiter: „Und wünschen ist wie träumen, nur stärker. Wenn der Traum stark ist, wenn er genug Kraft bekommt, entstehen aus ihm Wünsche. Und wenn ein Wunsch stark genug ist, entsteht aus ihm eine Zielsetzung. Wichtig ist nur, dass du es richtig machst. Dass du richtig träumst, richtig wünschst. Du musst träumen und wünschen, wie ein Kind. Das ist mein dritter Tipp* für dich und für alle Erwachsenen: Träumt, wie die Kinder, wünscht wie die Kinder und euer Leben wird ein Himmelreich!“

Ich merkte, wie wieder der Zauberraum aufging, in den mich mein Inneres Kind schon oft mitgenommen hatte. Es ist der Raum seiner Weisheiten. Es ist der zeitlose Raum meiner Seele, in dem alles da ist. Alles an Wissen, alle Weisheiten aus allen Zeiten, eine übergeordnete Gesetzmäßigkeit aller Dinge. Und unendlich viel Liebe, die all das miteinander verbindet. Immer, wenn mir mein Inneres Kind diesen Raum eröffnet, eröffnet sich mir eine neue Sicht. Dort einzutauchen ist jedes Mal, wie nach Hause kommen. Ein Eintauchen in die Essenz meiner Seele, die alles weiß und alles ist.

„Man kann auf zwei verschiedene Arten träumen.

Man kann bedürftig träumen und man kann vollkommen träumen. Mit dem Wünschen ist es übrigens genauso“, hörte ich wieder mein Inneres Kind. „Aha“, dachte ich. Ich wusste noch nicht genau, was damit gemeint ist, aber ich spürte bereits den Unterschied.

„Wenn ein kleines Kind träumt, dann ist das nicht wirklich ein träumen. Es ist eine lebhafte Vorstellung von etwas, das auf jeden Fall möglich und selbstverständlich ist, nur noch nicht geschehen. Etwa so, wie wenn ein Erwachsener von seinem nächsten Urlaub, dem nichts im Wege steht, träumt. Er versucht nicht, den Urlaub herbeizuträumen, sondern er taucht einfach vorab darin ein, z. B. um Pläne zu machen, weil er weiß, dass er Realität wird.

Richtig träumen ist, wie eine Vorfreude auf etwas, das einfach noch nicht geschehen ist, aber ohne weiteres geschehen kann.

Richtig träumen ist die Wahl einer Realität, die nur noch nicht eingetreten ist. So ein Traum ist ein weiterer Ausdruck von dir und deinen Möglichkeiten, etwas, das du bist, das zu dir gehört, aber eben noch nicht verwirklicht ist. Das ist „vollkommen träumen“, träumen aus deiner Vollkommenheit, aus deiner Vollständigkeit heraus. So träumen Kinder.

Wie träumen Erwachsene? Sie halten die Träume für nicht real.

Das, was sie träumen erleben sie als von sich selbst getrennt, meistens sogar als unerreichbar. Der Traum ist, wie eine „Nichtrealität“ und sie hoffen (im besten Fall), dass sie durch ein Wunder vielleicht doch real wird. Vielleicht. Sie fühlen sich dabei klein, bedürftig und hoffen auf eine Gnade. Das ist „bedürftiges träumen“, aus einem Gefühl von Getrenntsein heraus.

Wenn du deine Träume verwirklichen willst, darf es keine Trennung zwischen ihnen und dir geben.

Wenn es deine Träume sind, die Träume die deinem Seelenplan und deinem Lebensweg entsprechen, dann gibt es diese Trennung tatsächlich auch nicht. Wenn sie zu dir gehören, dann ist die Trennung zwischen euch nur deine Illusion. Du erkennst solche Träume daran, dass sie aus deinem tiefsten Inneren kommen. Es sind deine „Herzensträume“, sie tragen deine tiefen Sehnsüchte und deine Visionen. Um diese Träume besser zu erkennen, kannst du dich fragen: „Schwingt mein Herz mit diesem Traum mit? Sind meine Liebe, mein Herz, mein Höheres Selbst freudig, diesen Traum zu nähren?“ Die Träume, die nicht zu dir gehören, die wirst du sowieso nie erreichen können, denn sie sind ganz einfach nicht deine Träume. Du hast sie vielleicht angenommen, übernommen oder sie wurden dir übergestülpt. Sie schwingen nicht mit deinem Herzen, sie gehören nicht zu deinem Seelenraum. Du kannst nur deine eigenen Räume einnehmen und ausfüllen. Deswegen solltest du deine Träume prüfen. Sind sie WIRKLICH DEINE Träume?

So ist es auch mit dem Wünschen.

Wünsche leiten sich oft aus den Träumen ab. Auch da gilt es: Du kannst bedürftig wünschen oder vollkommen wünschen, wie ein Kind. Wenn ein kleines, unbedarftes Kind sich das tollste, größte Spielzeug wünscht, dann denkt es nicht: „Eigentlich steht mir das gar nicht zu, wahrscheinlich bekomme ich es doch nicht, vielleicht habe ich es gar nicht verdient, und was denken wohl die Anderen, wenn ich es doch bekomme, mögen sie mich dann noch?“ Ein Kind, das noch nicht verbogen in seinem Wünschen ist, wünscht aus einer inneren Freude heraus, mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit dafür, dass es das Beste verdient hat und es auch bekommen wird.

Wenn du wieder so wünschen kannst, wie ein kleines, unbedarftes Kind, dann haben deine Wünsche eine enorme Kraft.

Dann gibt es keine Kluft zwischen dir und deinen Wünschen, die euch trennt. Du musst deine Träume, die ja bereits zu dir gehören, also nur „aktivieren“. Du musst es wagen, sie zu träumen, so als wären sie bereits. Träume nicht in der Zukunft. Sie existiert nicht. Deine Träume können nur im Jetzt greifen. Wenn dein Traum aktiviert ist, dann öffne dich aus einer inneren Selbstverständlichkeit heraus für das, was dir als vollkommenes Wesen zusteht. Dann wird Wünschen ein selbstverständliches Annehmen von dem, was du für die Verwirklichung deiner Träume brauchst. Wenn du das befolgst, befindest du dich im perfekten Gefährt auf dem richtigen Weg in Richtung deiner Ziele, deiner Selbstverwirklichung.“

„Wow, große Themen, wichtige Themen!“, dachte ich.

„Eine wichtige Lektion, die wieder mal zeigt, wie hilfreich es ist, aus der inneren, unbedarften Wahrhaftigkeit heraus zu leben.“ Aber ich merkte gleichzeitig, dass mich die Worte meines Inneren Kindes auch an einer anderen Stelle berührten. Ich spürte, dass ich plötzlich Lust hatte zu wünschen, zu träumen. Eine alte Struktur in mir ist geknackt worden, ich spürte, dass etwas „richtig gerückt wurde“. Anstelle von meinem eingefleischten Gefühl, dass es keine Wünsche braucht, um glücklich zu sein, kam mir das Wünschen auf einmal so selbstverständlich vor. So natürlich, etwas, das einfach dazu gehört.

Wieder mal, wie immer wurde mein Herz von einer mächtigen Welle der Dankbarkeit und der Liebe überflutet. Dieses wundervolle Kind! Ein Geschenk des Himmels.

Also, fange an richtig zu träumen, richtig zu wünschen, wie ein Kind. Dein Inneres Kind ist der Schlüssel dazu. Du bist es wert, deine Träume zu leben, deine Wünsche zu verwirklichen.

In Liebe, 

 

 

*Die ersten 2 Tipps von meinem Inneren Kind kannst du hier lesen: Tipp 1 (Warte nicht länger!) und Tipp 2 (Dankbarkeit ist ein Zaubermittel).